Ansprechpartnerin: Julia Zehlius / 02486 950717 / j.zehlius@biostationeuskirchen.de

Eine Idee bei der Einrichtung der Biologischen Stationen in NRW war es, das große Know How und Engagement vieler Ehrenamtlich
tätigen Naturschützer in die Arbeit zu integrieren. Im Kreis Euskirchen findet das auch in einem großen Umfang statt.

Unter anderem spiegelt sich das im Artenschutz wider.


Baggern für den Naturschutz -
Rheinische Baustoffwerke werden ausgezeichnet als „Amphibienfreundlicher Betrieb“

Baggern und Naturschutz – auf den ersten Eindruck klingt das widersprüchlich. „Es sei denn, es geht um „Abgrabungsamphibien“, wie Elmar Schmidt ausführt. Er betreut im Kreis Euskirchen für die Biologische Station das Projekt „Amphibienschutz in der Rohstoffgewinnung“. Seltene Amphibienarten, wie die in NRW stark gefährdete Wechselkröte und die gefährdete Kreuzkröte, haben im Rheinland genau da überlebt, wo mit Baggern, Raupen oder anderen großen Fahrzeugen Rohstoffe wie Sand und Kies abgebaut werden.

Vor einigen Jahren wurde das Projekt im Rheinland von allen rheinischen Biologischen Stationen, dem NABU Landesverband und vero (Verband der Bau- und Rohstoffindustrie) gestartet, unterstützt durch das Umweltministerium NRW. Im Laufe der Jahre haben sich immer mehr Tagebaufirmen bereit erklärt, freiwillige zusätzliche Amphibienschutzmaßnahmen auf eigene Kosten in ihren Tagebauen durchzuführen (über die ordnungsbehördlich angeordneten Maßnahmen hinaus, die z.B. Bestandteil von Genehmigungsauflagen sind).

Im Kreis Euskirchen arbeiten mittlerweile ca. 10 Firmen (mit etwa 14 Gruben und Steinbrüchen) in dem Projekt mit. Jedes Jahr wird nun von der Biologischen Station im Kreis Euskirchen diejenige Firma mit einer Plakette ausgezeichnet, die sich in dem Jahr am stärksten im Amphibienschutz engagiert hat. So haben die Rheinischen Baustoffwerke in einer ihrer Gruben im Kreis Euskirchen viele (zusätzliche) Laichgewässer speziell für Wechselkröten und Kreuzkröten angelegt und in den Dürresommern auch (bei Bedarf) mit Wasser versorgt, um eine erfolgreiche Entwicklung des Krötennachwuchses zu gewährleisten. Die örtliche Ökologische Baubegleitung hatte dabei Jürgen Reeker (Planungsbüro „Finke und Partner“).

Für Ihr Engagement im Amphibienschutz bedanken sich Veronika Neumann (Biologische Station) und Anne Hänfling (Untere Naturschutzbehörde) bei Herrn Brüggen (Rheinische Baustoffwerke) und Herr Dr. Hendrik Schulte-Wrede (vero) überreicht die Plakette „Amphibienfreundlicher Betrieb“.

 


Der Arbeitskreis

Der Arbeitskreis Ampbibien und Reptilien werden durch uns koordiniert.

Gemeinsam mit dem Arbeitskreis werden gezielt Maßnahmen durchgeführt, die u.a. Reptilien und Amphibien helfen können.
Hier wird z.B. in einem Naturschutzgebiet in einem ehemaligen Steinbruch bei Zülpich-Geich ein wärmebegünstigter
Bereich freigeschnitten, um u.a. den Lebensraum der Waldeidechse in der Börde zu optimieren.

Ehrenamtlich erhobene Daten über Amphibien und Reptilien im Kreis Euskirchen werden in einem Geografischen
Informationssystem eingegeben und stehen anschließend für wichtige Fragestellungen im Naturschutz zur Verfügung.